Interview mit Michael Friess

25.09.2023

Michael Friess, Vorsitzender des Beirates, über Sparringspartner, Zukunftssicherung und die Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement im BHC.


Michael, Du bist seit letztem Jahr Vorsitzender und Sprecher des Beirats beim BHC – wie bist du dazu gekommen?

Die neuen Vorstände Henning und Sarat haben mich zusammen mit Christian damals angesprochen, ob ich Lust hätte, dieses Amt zu übernehmen. Nachdem sie mir Ihren Ansatz – durch den Beirat dem Vorstand ein breiteres Stimmungsbild aus dem Verein zu ermöglichen – erläutert hatten, habe ich nicht lange gezögert. Ich fand den Ansatz von Beginn an sehr gut!

Der Beirat wurde letztes Jahr völlig neu gebildet. Mit welchen Aufgabenstellungen befasst er sich?

Eine Aufgabe habe ich schon erläutert: Die Stimmung sowie Anliegen aus der Mitgliederschaft auf kurzem Weg in die Vereinsarbeit einbringen zu können. Durch die Besetzung des Beirates mit den Spartenleitern von Tennis, Hockey und Gesundheitssport, Vertretern der Jugend und einigen engagierten Mitgliedern aus den verschiedenen Sparten gelingt uns dies meines Erachtens sehr gut.
Neben dieser wesentlichen Aufgabe hat der Beirat auch ein paar formale - in der BHC-Satzung festgelegte - Aufgaben: Der Vorstand ist dem Beirat mindestens 2 Mal im Jahr verpflichtet, über die Entwicklung des BHC zu berichten. Der Vorstand muss den Beirat einbinden, bevor er größere finanzielle Verpflichtungen eingeht. Man könnte also sagen, der Beirat ist einerseits Sparringspartner sowie eine Art Aufsichtsrat für den Vorstand.

Wie läuft die Beiratsarbeit ab?

Wir treffen uns alle 2 -3 Monate zu einer Beiratssitzung im BHC. Da gibt es dann klassisch eine Tagesordnung. Typischer Weise beginnen wir mit einem Bericht des Vorstandes über die aktuellen Geschehnisse im Club. Dabei bringen die Beiräte ihre sowie das Ihnen bekannte Meinungsbild aus der Mitgliederschaft ein. Wir haben auch eine Tod-Do-Liste, mit Anliegen aus der Mitgliederschaft, die wir durchgehen. So wurde z.B. aus dem Tennisbereich angeregt, dass man einen schattenspendenden Unterstand benötigt. Das wurde aufgegriffen und umgesetzt.

Mit welchen Projekten befasst sich der Beirat derzeit?

Neben einigen organisatorischen Themen beschäftigt uns sehr die Frage, wie wir den BHC finanziell noch zukunftssicherer gestalten können. Dazu haben wir eine Arbeitsgruppe, die zum Beispiel u.a. daran arbeitet, den Verein bis 2023 klimaneutral aufzustellen.

Was sind die Herausforderungen?

Neben dem Anbringen von Anliegen aus der Mitgliederschaft beim Vorstand auch umgekehrt den Vorstand und das gesamte Team des BHC tatkräftig zu unterstützen. Das heißt neben dem Anregen von Dingen vor allem auch bei der Umsetzung zu helfen.

Gibt es schon erste Erfolge?

In unseren Runden sind viele kleinere Themen angesprochen, vom Vorstand aufgegriffen und die Umsetzung veranlasst worden. Sei es die Hütte für die Tennisleute, Verbesserungen rund um den Hockeyplatz oder auch Anregungen für den Padelbetrieb.

Der Beirat arbeitet komplett ehrenamtlich, so wie auch der Vorstand – ein beeindruckendes Engagement!

Danke! Es macht aber auch sehr viel Spaß und ist nicht nur Arbeit. Wie immer im Leben bekommt man mehr raus, als man hineingibt. So ein Verein lebt von ehrenamtlichem Engagement! Auch davon, dass die Angestellten des Vereins keinen Dienst nach Vorschrift machen. Der BHC ist ein Mitmachverein. Wir sind einfach zu klein, als dass man alles mit Geld lösen könnte. Was wir nicht an finanziellen Mitteln haben, müssen wir durch Engagement der Mitglieder wett machen.

Im Vereinsvorstand gab es just Veränderung: Nadia Hirschfeld legte ihren Posten nieder, dafür verstärken jetzt Laura Metz und Svenja Kreyenhop das Team. Die beiden Vorstands-Vorsitzenden Henning Mühl und Sarat Maitin sowie Schatzmeister Oliver Gampper haben ihr Engagement verlängert.

Veränderungen im Vorstand sind meines Erachtens etwas ganz Normales. Vielen Dank an Nadja für Ihr Engagement! Und ein herzliches Willkommen an Laura und Svenja!
Neben Wechsel ist aber eben auch Kontinuität wichtig. Daher freut es mich sehr, dass Henning, Sarat und Oliver weitermachen. Ich bewundere ihr Engagement. Alle machen das ja im Ehrenamt! Der Einsatz ist riesig und man kann das gar nicht genug würdigen! Zumal beide ja auch unter anderen Rahmenbedingungen das Amt angetreten sind. Der Weggang von Martin war da nicht abzusehen. Man darf nicht vergessen: Mit Martin ist nicht nur ein toller Hockeytrainer gegangen, sondern eben auch der Geschäftsführer. Es ist dem Vorstandsteam aus meiner Sicht sensationell gelungen, diese Veränderung zu meistern, ohne dass der Club Schaden genommen hat! Chapeau!!!
Sicherlich auch Dank der Bereitschaft von Wibke und Uli! Beide haben ohne groß zu Zögern einzelne Themen einfach in die Hand genommen und zur Umsetzung gebracht. Auch hier glaube ich, können wir uns als Mitglieder gar nicht genug bedanken! Ein tolles Vorbild!

Lieber Michael, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Anne Günter

 

Zur Person:
Michael Friess (56) ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und Werkleiter des Mercedes-Benz Werkes in Bremen. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei erwachsenen Kindern in Borgfeld und spielt in seiner Freizeit gerne Golf und reitet.