Der Kader für die Bundesliga nimmt Formen an

31.07.2018

Dreifache deutsche Meisterin kommt zum Bremer HC


Quelle: www.weser-kurier.de von Jörg Niemeyer

Der Zufall hat mitgeholfen, dass sich Lea Albrecht dem Aufsteiger BHC anschließt. Die 23-Jährige spielte in der vergangenen Saison für den GHHC Groningen und davor drei Jahre für den UHC Hamburg.

Mit 23 Jahren immer noch jung, aber trotzdem schon recht erfahren auf der nationalen und internationalen Hockey-Bühne: Lea Albrecht passt hervorragend ins Anforderungsprofil von Martin Schultze. Nun ist der Trainer des Bundesliga-Aufsteigers Bremer HC (BHC) auf der Suche nach einer Verteidigerin fündig geworden. Dabei half der Zufall ein bisschen mit. Denn Lea Albrecht hatte aus gemeinsamen Zeiten beim Uhlenhorster HC (UHC) in Hamburg noch Kontakt zur jetzigen BHC-Spielerin Nina Steikowsky. Als Martin Schultze über sie vom Interesse der Verteidigerin erfuhr, machte er Nägel mit Köpfen.


"Ich habe die tolle Entwicklung beim Bremer HC auch über meine Eltern und über meinen Heimatklub Eintracht Braunschweig verfolgt", sagt Lea Albrecht, die in der vergangenen Saison für den GHHC Groningen in den Niederlanden auflief. Zuvor hatte sie drei Jahre das Trikot des UHC Hamburg getragen, mit dem sie 2015, 2016 und 2017 auch deutsche Meisterin wurde und im Europapokal spielte. Von 2001 bis 2014 lief die Braunschweigerin für die dortige Eintracht auf, mit der sie in diversen Altersklassen auf BHC-Teams stieß und 2013 den Erstliga-Aufstieg feierte.


Die Spielzeit in Groningen stand für Lea Albrecht unter keinem glücklichen Stern, da die Medizinstudentin wegen einer Erkrankung insgesamt sieben Monate ausfiel. Inzwischen ist sie wieder völlig gesund, schafft aber aufgrund der hohen Anforderungen und der Erwaltungshaltung im niederländischen Hockey den Spagat zwischen Studium und Sport nicht. "In Groningen hätte ich fünfmal pro Woche trainieren müssen", sagt Lea Albrecht, "das ist für mich nicht machbar." Hohen Aufwand wird sie als Pendlerin zwischen Groningen und Bremen auch für den BHC betreiben, aber sie muss wenigstens nicht jede Trainingseinheit mitmachen. "Beide Seiten werden flexibel sein müssen", sagt Martin Schultze, der sich sehr über die Verpflichtung freut. "Sie ist ein Glücksfall für uns."


"Wir befinden uns erst einmal in einer Probephase – dann schauen wir weiter", sagt die ehemalige Jugend-Nationalspielerin. In der Anfang September beginnenden Feldrunde ist sie auf jeden Fall dabei. Lea Albrecht kann sich durchaus ein langfristiges Engagement in Bremen vorstellen. Weil sie derzeit Semesterferien hat, wird sie die Vorbereitung beim BHC komplett mitmachen. "Das ist das Wichtigste", sagt ihr neuer Trainer.


Ob mit Lea Albrecht beim BHC das Kapitel Neuverpflichtungen abgeschlossen ist, weiß er jedoch nicht. Bis zum kommenden Dienstag können noch Spielerwechsel vollzogen werden. "Ich schwanke noch", sagt Schultze, der den Markt weiter sondiert. Sein Problem dabei: Holt der BHC vielleicht zu viele neue Spielerinnen? Oder fehlt am Ende genau eine Spielerin, wenn er nicht noch einmal tätig wird? In ein paar Tagen wird die Entscheidung gefallen sein.


Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga hatten sich dem BHC vor Lea Albrecht die Südafrikanerinnen Quanita Bobbs und Lilian Du Plessis, die Argentinierinnen Luciana Galimberti und Celeste Gandolfo, die Irin Edel Nyland und vom Club zur Vahr Torfrau Chantal Bausch angeschlossen.